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Wenn die Sprache ihre Macht verliert und nur das Handeln bleibt. Haneke schaut dem Leben zu.
Der anmaßende Titel mag es suggerieren, doch Michael Haneke geht es in Liebe (Amour) nicht um eine Definition des Begriffs der Liebe, sondern um eine Beobachtung ihrer Verwirklichung. Eine große Pariser Wohnung, im dritten oder vierten Stock. Weite Flügeltüren, holzvertäfelte Wände, weiße Gardinen, ein Konzertflügel. Zwei alte Menschen (Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva), seit langem verheiratet, und einer wird bald sterben. Alle ihre Handlungen, alle Formen ihrer Kommunikation und Interaktion sind für den Film von Belang. (Quelle: https://www.critic.de/film/amour-3788/)
'Be like a weed': The life advice of a 102-year-old painter
Trudy Smith had always dreamed of being a painter, but she did not pick up a paintbrush until she was 85.
Now 102, Ms Smith said it was a mixture of loneliness and newfound freedom that gave her the courage to start pursuing her passion following her husband's death.
"The one thing I wanted to do was to paint," she said.
"I never did very much before that because he [husband] was very critical.
"It has taken quite a while but suddenly I have realised that it is lovely to be free of everything.
Macher: Aruna Gallas, Julia Maier, Maja Sehovic, Reutlingen Im Wettbewerb 2018: |
Inhalt: Jurybegründung: |
Projektideen
Runde Strandcollage
(Mal wieder eine Idee von Andrea Lehmann)
Erstellt auf alten Spiegelrahmen (können auch Tortenböden, Papptelle u.ä. sein). Zwei Teilnehmer haben den Himmel gerissen, zwei das Meer und zwei den Strand. Schult den Sinn für Farben und Übergänge…
"...Riesig runder Rahmen vom Sperrmüll. Findet man manchmal auf dem Sperrmüll wenn Spiegel darin kaputtgegangen sind.pAber Tortenplatten aus weißem Karton mit Mausezähnchenrand (Rewe/DM) gehen auch.pPapier ist aus Zeitschriften.pFür Halt der Sonne Pappwinkel als Träger einbauen. Man kann aber auch die Sonne kleben!"
Die Vorlage:
Material:
Ausrisse aus Zeitschriften und Kram, der in jedem Super- oder Drogeriemarkt erhältlich ist:
Man kann auch bei der Hauswirtschaft nach Spültüchern fragen:
Ergänzungs-Tip zum Thema Gelatine-Druck
Man nehme:
- 200g Gelatine
- 350g Glyzerin
- 350ml kochendes Wasser
- Gelatine und Glyzerin mischen
- mit kochendem Wasser verrühren
- über Nacht im Kühlschrank härten lassen
-> bis zu 6 Monaten nutzbar!
"Die alte Platte kann dann wohl nachdem sie zum Drucken unbrauchbar wurde wieder eingeschmolzen werden"
Glyzerin kriegt man günstig hier.
Gute Idee von Emmie Reinecke: nicht so stark aufgeblasene Luftballons als Werkzeug für den Farbauftrag benutzen! Niedrigschwellig, einfach und die Ballons sind klein, weich und gut zu halten, ohne Probleme für Ältere.
Die Farben braucht man nicht mischen, man nimmt einfach verschiedene Farben und drückt erst mit einer Farbe und dann ein anderendarauf, die Farbe mischt sich dann von selbst...
Schritt 2
Einfach zu bewerkstelligende und schöne saisonale Beschäftigung in der Erdbeerzeit bzw. im Sommer (im Beispiel als Vormittagsprogramm in der "Tagesgruppe Demenz" im Pflegeheim):
Ein Teil der Gruppe geht zur nächsten Erdbeer-Bude (die in dieser Zeit fast an jeder Ecke stehen). In unserem Fall machte eine Betreuungskraft mit einer mobilen Teilnehmerin und einer im Rollstuhl sitzenden den kleinen Ausflug um die Ecke zum Erdbeer-Stand. In der Zwischenzeit kann man mit dem Rest der Gruppe schon mal das Thema "Erdbeeren" (da fällt jedem was zu ein) besprechen und gleich eine Malrunde draus machen.
Wenn die Erdbeerkäuferinnen zurückkommen, beschäftigt sich ein Teil der Gruppe mit dem Wachsen, Putzen und Kleinschneiden der Erdbeeren, die anderen malen Erdbeeren. Durch die Verknüpfung beider Aktivitäten kommen wirklich alle ins Malen (ich hab heute Teilnehmerinnen malen sehen, die sonst buchstäblich keinen Stift vom Papier unterscheiden können), der ganze Raum riecht lecker nach Erdbeeren und zum Schluss gibt's zu den Erdbeeren mit Schlagsahne eine Mini-Ausstellung der Erdbeerbilder.
Interessant: Ich hatte vor jedem der Gruppenmitglieder eine Erdbeere als "Model" aufgebaut. Zwei Teilnehmerinnen malten kein Erdbeerbild, sondern schrieben das Wort "Erdbeere" (so gut sie konnten) aufs Papier. Auf Nachfrage hielten sie das Wort tatsächlich für die Abbildung des Gegenstandes (also der Erdbeere) - was faszinierend ist in Bezug auf die Umsetzung bzw. die Korrelation von Wort und Abbildung im dementiell veränderten Gehirn.
Braucht Ihr noch eine Anregung für die kommende Woche?
Das Papier habe ich aus einem Buch über Jugendstilmuster genommen.
Geschenkpapier, Tapete, Zeitschriften gehen auch.
KÜNSTLERISCHER wird es mit selbstgemalten Bildern oder Collagen.
Wer keine Holzspatel oder Stiele parat hat, kann die ganz schlichte Version wählen. Diese am besten dann im größerem Format.
Gerne etwas kräftigeres Papier wählen. Es lässt sich vielleicht im 2. Schritt (nach Treppenfaltung) etwas schwerer auf die Hälfte knicken, aber der Fächer hat am Ende mehr Stand.
Alles lässt sich bestens mit PRITT kleben, und... gut falzen!
Habe heute im Malta das Angebot der Kunstgeragogin (Verena Kühnlein) aus dem schönen Filmchen getestet. Absolut klasse und empfehlenswert!
Die Nutzung der Ausschnitte habe ich erweitert um eine "barocke Bildergalerie". Eine Wand (auf großem farbigen Tonkarton) wie im Museum zu der jeder einen Ausschnitt beiträgt. Korrespondierend dazu runde Überraschungsausschnitte (ohne Passepartout), geklebt auf güldene Pappteller (Tedi).
Die Rahmen/bzw. Bilder hatte ich im Museum fotografiert, als Fotos abgezogen, und die alten Meister herausgeschnitten. Digital natives laden sich so etwas sicher runter....
Wichtig ist, dem Gesamtbild genug Zeit zum trocknen zu geben.
Ich hatte als Malgrund die beschichteten Poster aus dem Laden, die ich damals geschenkt bekam. Trotz Spaziergang und Singrunde war ein kleiner Teil mit dickem Farbauftrag noch feucht. Den habe ich vorab rausgeschnitten.
Nachts fiel mir ein, dass ich keinen Kleiderschutz hatte. Wir haben dann bei gelben Säcken eines der schwarzen Bänder durchgeschnitten, die Seite zu beiden Seiten "gerafft ", und unter den Armen durch am Rücken verknotet. War ausreichend. Ist immer da.
Eine "sichere Bank" für einen kreativen Morgen!
In der Malgruppe heute haben wir mit der Abklatschtechnik gearbeitet.
Dazu haben wir flüssige Aquarellfarbe oder Tusche auf Malpappen mit der Pipette getropft.
Empfehlenswert ist es Handschuhe und Schürzen zu tragen, weil Tusche sich schlecht abwaschen lässt.
Wir haben Malpappen verwendet, die wir dann auch weiter bearbeiteten, man kann aber auch jeden anderen nicht saugenden Untergrund, wie Plastikfolie oder Glasplatten o.ä. verwenden.
Auf die aufgetropfte Farbe wird dann ein Papier aufgelegt, mit der Hand angedrückt und dann das Papier wieder abgehoben. Dadurch verläuft die Farbe und interessante Muster und Formen entstehen. Mehrere getropfte Farben ergeben auch Mischfarben.
Anschließend gut trocknen oder fönen.
Danach werden diese Muster dann mit Stiften, Ölkreiden, etc weiter bearbeitet.
Man kann auch z.B. auch noch diverse Papierstücke aufkleben (Zeitung z.B.) und dann mit verarbeiten
Zielgruppe: Menschen mit und ohne Demenz, jede Altersgruppe
Sehr simple Methode. Der Handabdruck ist die archaischste alle Techniken und eine der ältesten künstlerischen Ausdrucksweisen des Homo sapiens; sie wurde schon vor über 40.000 Jahren in Höhlenmalereien angewendet.
Material:
- Plakat-/Acrylfarben, Paletten oder ausreichend große Unterlagen, in die man die ganze Handfläche drücken kann
- Einweg-Gummihandschuhe (am besten Einheitsgröße nehmen)
- Papier und Unterlagen
- Nach Belieben weitere Malstifte, (farbige) Pappe, Karton, Schere und Klebstoff für die "Töpfe"
Zielgruppe: Menschen mit und ohne Demenz
Unschlagbar einfache Technik, die nahezu jede/n ins Gestalten bringt.
Riesenvorteile:
- das Material (Steine verschiedener Größen und Farben, Hölzchen und Stöckchen, eventuell noch ein paar Perlen, Streichhölzer, Bindfäden, Drähte usw.) lässt sich überall ohne größeren Aufwand auftreiben
- Man braucht keine Unterlagen zum Schutz gegen Farbspritzer, Hände und Klamotten können auch nicht mit Farbe vollgetropft werden
Schwierigkeitsgrade:
Super-simpel: Einfach Unterlage auf den Tisch legen und mit dem gesammelten Material Bilder legen (Menschen, Tiere, Gegenstände, Abstraktes... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt)
Etwas aufwändiger: Die entstandenen Bilder werden fotografiert und abgewandelt. So lässt sich eine kleine Geschichte erzählen. Die Mini-Stories (alles von 2 bis beliebig vielen Bildern) kann man als Print-out auf eine Seite drucken oder eine mehrseitige Geschichte/ein Buch draus machen
Technologisch anspruchsvoll: mit den Bildern kleine Stop-Motion Filme herstellen. Dazu benötigt man ein Telefon oder Tablet mit der entsprechenden App (gibt's kostenlos im App Store und bei Google Play) und idealerweise ein Stativ oder sonst eine feste Halterung für das Telefon/das Tablet. Bei der Stop-Motion-Technik ist entscheidend, dass das Aufnahme-Tool fest steht (der Hintergrund der Animation natürlich auch). Damit kann man - Technik, Zeit und Geduld vorausgesetzt - tatsächlich nette kleine Animationsfilmchen erstellen.
5-Sekunden-Animation (iPad Pro und Stop Motion App "Stop Motion Studio" von Cateater LCC)
Künstlerisches Arbeiten mit Menschen mit stark ausgeprägter Demenz - ist das möglich?
von Birgit Hartl
Ja, das ist es.
Es besteht allerdings ein Unterschied zu unserem allgemeinen klassischen Denken wie Kunst auszusehen hat.
Grundsätzlich ist bei meiner Arbeit immer der Prozess des Schaffens entscheidend und nicht das Ergebnis, geschweige denn, dass ein Ergebnis eine gegenständliche Abbildung zeigt. Es kommt nur auf den einzelnen Augenblick an und jeder, der mit demenzerkrankten Personen zu tun hat, weiß wie kurz eine Aufmerksamkeitsspanne sein kann und wie großartig jeder kleinste Moment eines aktiven, bewussten Handelns ist.
Dieses Mal entschied ich mich für eine sehr niedrigschwellige und einfache Steinlegearbeit.
Ich habe eine Kiste mit Fundstücken von Kiesel, Glasmosaik, Holzstückchen und anderen Kleinigkeiten auf dem Tisch ausgebreitet. Dazu farbiges Tonpapier als Unterlage.
Um zu veranschaulichen, was man damit machen kann, habe ich selbst ein paar Steine auf mein Papier drapiert und die Teilnehmer dann ebenso dazu eingeladen, es auch zu probieren. Herr R. ist immer sehr aktiv bei der Sache und hat sofort begonnen die Fundstücke auf das Papier zu legen. In kürzester Zeit hatte er sein Blatt komplett belegt und wartete dann ab.
Ich fragte ihn, ob sein Bild fertig sei und als er bejahte, machte ich ein Foto, zeigte es ihm und forderte ihn auf, alles wieder abzuräumen und von neuem zu beginnen.
Auf diese Weise entstanden einige dieser Legebilder. Es ist für mich interessant, dass er immer, ebenso auch beim Malen, eine exakte Vorstellung davon hat, was er tut und wie sein Bild auszusehen hat.
Frau D. dagegen war erst zögerlich und wusste erst nicht so recht, was sie tun sollte, aber nach kurzem zugucken und bewundern von Herrn R. Bildern, ließ auch sie sich hinreißen und legte immer wieder neue Bilder. Besonders die Glasteine hatten es ihr angetan. Auch sie wusste genau, wie ihr Bild auszusehen hat. Immer wenn ich ein Foto machte, fragte ich sie, ob dieser oder jeder Gegenstand zum Bild dazu gehört oder nicht, wenn er auf der Blattkante lag. So sagte sie mir zum Beispiel bei dem einen Bild, dass das Getränkeglas mit zum Motiv gehört, ebenso wie der arrangierte Stift, den sie bewusst mehrmals an andere Stelle positionierte oder bei einem anderen Bild, das Glas eben nicht dazu gehörte und ich es fürs Foto wegstellen musste.
Ich zeigte ihr jedes Foto und sie sagte mir, ob es ihr gefällt oder nicht.
Frau W. war sehr einfach zu motivieren und hatte sichtlich Freude daran, ihre Bilder sind eher gegenständlich. Allerdings hatte sie nach ca 30 Minuten keine Lust mehr und ging. Ich weiß aber, dass sie beim nächsten Mal wieder mit dabei ist.
Frau B. ist schwer zu erreichen. Ich bin oft nicht sicher, was tatsächlich bei ihr ankommt, zumal sie sehr schwer hört. Sie ist jedesmal mit in der Malgruppe dabei und wenn sie nicht mehr mag, sagt sie das auch sehr deutlich, deswegen gehe ich davon aus, dass ihr unser Malkreis doch zusagt. Wie ich oben schon schrieb, ist sie schwer zu erreichen. Sie sieht bei allem aufmerksam zu, nimmt aber kaum bis nie selbstständig einen Stift oder einen Gegenstand zur Hand. Ich habe gehofft, dass ich sie mit den Steinen animieren kann, dass ich dadurch eine gewisse Erinnerung wecke an Strandspaziergänge oder ähnliches.
Bei Herrn R. zum Beispiel sprudelten Erinnerungen an Zelten und Lagerfeuer am Lech und Abenteuer als Junge aus ihm heraus.
Frau B. dagegen saß nur da und beobachtete. Ich setzte mich neben sie und nahm ein paar Steine und hielt sie ihr hin. Sie nahm einen und legte ihn aber gleich zur Seite.
Immer wieder animierte ich sie, die Steine zu fühlen, anzusehen oder aufs Papier zu legen. Immer wieder hielt ich ihr die Hand hin und dann passierte etwas ganz anderes, als ich erwartet hatte. Sie drapierte in meine Hand einen Stein nach dem anderen und strahlte mich an. Auch dieses "Bild" hab ich im Foto festgehalten. Doch schnell war sie wieder in ihrer Verschlossenheit versunken. Nach einigen weiteren Motivationsversuchen legte ich einen runden Glasstein in ihre Hand und das ließ sie dazu veranlassen, sich selbst einige weitere Steine in ihre Hand zu legen. Genau in einer Reihe, abwechselnd in der Farbe.
Für Außenstehende mag dieses keine Kunst sein und die Ergebnisse würde mancher als lächerlich abtun, aber für mich ist in diesen eineinhalb Stunden Großes entstanden.
Da wurden Gefühle und Erinnerungen geweckt und Freude am Arbeiten wieder gefunden.
Jede Minute unseres Lebens ist kostbar und die sollten wir möglichst mit positiven Erlebnissen ausfüllen. Egal ob wir gesund oder krank sind.
Zielgruppe/Teilnehmer:
Menschen mit und ohne Demenz/alle Generationen
EINSTIMMUNG:
Zur Einstimmung in das Thema können Fotos bekannter Singvögel gezeigt werfen. Über Beamer, in Büchern oder suf Postkarten. Dazu werden die entsprechenden Vogelstimmen eingespielt.
MATERIAL :
Tonkarton
Jede Art von Farben
Federn, Streuglitter
Schere
Draht /Faden
Tesafilm
Für gemeinsame Installation:
Futterhaus, Nistkasten, dicker Ast oder große, flache Schale (Vogeltränke symbolosieremd)
DURCHFÜHRUNG:
Mit einem kräftigen Stift oder Pinsel werden Vogelsilhouetten auf Karton gemalt und ausgeschnitten. Teilnehmern, denen dies nicht möglich ist, werden ggf. vorbereitete Formen angeboten. Für die Ausgestaltung der Vögel kann jede Art Farbe verwendet werden - nach Belieben ergänzt um Federn und sonstiges Material.
Zur abschließenden gemeinsamen Betrachtung der Arbeiten werden die Vögel von den Teilnehmern an einem zentralen Ort (Vogelhaus..) plaziert.
Diese verbindene Präsentation macht diese Arbeit gerade für Gruppen und generationenübetgreifende Angebote interessant.
Gemeinsames Singen (alt)bekannter Vogellieder bietet sich an jeder Stelle an...